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Traum vom schnellen Internet wird wahr

Bis die Bürger in Bereborn, Katzwinkel, Kolverath, Hörschhausen, Horperath und Sassen einen DSL-Anschluss haben, wird es noch etwas dauern, aber zumindest ist nun sicher, dass sie nicht auf Dauer ohne Internet dastehen. Die Telekom übernimmt die Versorgung für die Orte.


DSL: Diese drei Buchstaben stehen für die schnellere Übermittlung von Daten durch digitale Technik. Foto: dpa

Das ist ein Tag, an dem die Ortsbürgermeister gut lachen haben: Endlich ist auch für Bereborn, Katzwinkel, Kolverath, Hörschhausen, Horperath und Sassen (alle in der Verbandsgemeinde Kelberg) schnelles Internet in Sicht.
Im Rathaus in Kelberg sind die Verträge mit der Telekom unterschrieben worden, damit ist der Weg geebnet, dass bis April kommenden Jahres etwa 340 Haushalte in den sechs Dörfern über Internetzugänge verfügen, die zügiges Surfen erlauben.

Bürger warten schon lange: "Ich werde schon seit Jahren von den Bürgern gefragt, wann es endlich schnelles Internet gibt bei uns", sagt Manfred Lenartz, Ortsbürgermeister des 160-Einwohner-Orts Katzwinkel. Zwar gibt es Internet, aber nur in einer sehr bescheidener Geschwindigkeit.
Wer es schneller möchte, muss sich via Satellit mit dem weltweiten Netz verbinden. "Was doppelt so teuer ist wie ein normaler Anschluss", kann Lenartz aus eigener Erfahrung berichten.
Auch die Bürgermeister Johannes Schu (Bereborn) und Jürgen Rieder (Kolverath) freuen sich, wissen sie doch, welch große Bedeutung eine vernünftige Internetversorgung für Firmen und Familien hat, die mit dem Gedanken spielen, sich in einem Dorf niederzulassen.
"Die Zahl der Tele-Arbeitsplätze wird wachsen, und davon können kleine Orte nur profitieren, wenn sie ein schnelles Netz haben", ergänzt Thomas Saxler (Sassen).

Versorgung im Paket ausgeschrieben: Vertragspartner der Telekom ist die Verbandsgemeinde (VG), weil sie die Ausschreibung für alle sechs Dörfer übernommen hat. Was sich als erfolgreicher entpuppt hat als vorherige Versuche, schnelles Internet für einzelne Orte zu bekommen.
Die VG beteiligt sich mit zehn Prozent an den Kosten. Diese belaufen sich auf 477 000 Euro. 65 Prozent davon übernimmt das Land, 25 Prozent die Gemeinden.

Hohe Kosten wegen der Erdarbeiten: Warum kostet es eine halbe Million Euro, um 340 Haushalte anzuschließen? "Die relativ hohen Kosten resultieren daraus, dass viele Erdarbeiten zu machen sein werden. Es ist hier anders als in den Städten, wo es bereits Leerrohre gibt und die Leitungen nur eingelegt werden müssen", erklärt Winfried Moser von der Telekom.
Auch für Arbach, Neichen und Beinhausen stehen die Chancen gut, in absehbarer Zeit mit DSL-Anschlüssen versorgt zu werden. "Wir sind optimistisch, dass das auch bald klappt", sagt Karl Häfner, Bürgermeister der VG Kelberg. Seine Hoffnung: "Dass wir in einem Jahr alle 33 Ortsgemeinden versorgt haben werden."
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VG Daun: Von den 38 Gemeinden ist der größte Teil "ausreichend versorgt". Das heißt, es ist eine Anschlussgeschwindigkeit von mehr als zwei Megabit vorhanden. Die VG ist zuversichtlich, dass bald zwei "weiße Flecken" verschwinden. Laut Manfred Hein von der VG steht Demerath vor der Unterzeichnung eines Vertrags mit der Firma Inexio, die auch eine Vereinbarung zur DSL-Versorgung mit Oberstadtfeld, Niederstadtfeld und Wallenborn hat. Zudem geht die VG davon aus, dass in Kürze auch für Gefell die DSL-Versorgung ausgeschrieben werden kann. VG Hillesheim: In der VG wird ein Projekt der RWE realisiert, nach dessen Abschluss etwa zwei Drittel der rund 8500 Einwohner der VG schnelles Internet (bis zu 50 Megabit) verfügen werden. Die Arbeiten daran sind nach dem langen Winter laut VG-Verwaltung wieder aufgenommen worden. Laut VG-Verwaltung ist die Inbetriebnahme des Netzes für diesen Monat geplant. VG Obere Kyll: Dort können sich die Einwohner von Birgel, Feusdorf, Gönnersdorf, Lissendorf, Steffeln, Auel, Schönfeld und Reuth auf schnelles Internet (bis zu 50 Megabyte) freuen. Allerdings hinkt man wegen des langen Winters dem Zeitplan etwas hinterher, erklärt Arno Fasen, Büroleiter der VG-Verwaltung in Jünkerath. Zudem prüfe der Energiekonzern RWE einen möglichen Ausbau in Richtung Stadtkyll. VG Gerolstein: In Berlingen, Densborn, Duppach, Kalenborn-Scheuern, Mürlenbach und Teilen der Stadt Gerolstein gibt es schnelles Internet. Probleme gibt es laut Carsten Schneider von der Gerolsteiner VG-Verwaltung in einigen Stadtteilen.
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DSL ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung Digital Subscriber Line, auf Deutsch Digitaler Teilnehmeranschluss, und bezeichnet eine Verbindungsart, mit der Telefone und Computer ans Netz zur Datenübertragung angeschlossen werden können. Die Zahlen 1000er, 16 000er, 50 000er geben die maximale Geschwindigkeit an. Je höher die Zahl, desto schneller läuft die Datenübertragung. Eine weitere Möglichkeit, schnelles Internet zu nutzen, ist die LTE-Technik. Bei LTE (Long Term Evolution) handelt es sich um eine Funktechnik. Der Ausbau ist günstiger als Glasfaser, kann bestehende Funkmasten nutzen und hat eine Reichweite von bis zu zehn Kilometern. Mit einem einzigen Standort kann so eine große Fläche versorgt werden. sts

Quelle: Trierischer Volksfreund 03.05.2013